Kirche Mariatal

Kirche in Mariatal

Rund 600 m südlich der ehemaligen Klosterkirche, verbunden durch eine stimmungsvolle Allee, befindet sich das Kirchlein, das seit 1166 zur Ehre der Jungfrau Maria und des hl. Nikolaus geweiht ist. In den ersten Jahrhunderten ihres Bestehens war es Zentrum des parallel zum Männerkloster in Weißenau bestehenden Frauenklosters. Um das Jahr 1200 erreichte der Frauenkonvent einen Stand von 90 Schwestern, „sodass der Lebensunterhalt der großen Gemeinschaft nur noch schwer zu bestreiten war“. Eine großzügige Stiftung von Herzog Philipp von Schwaben im Jahre 1197 (St. Christina und weite Teile des heutigen Stadtgebietes von Ravensburg) erleichterte das Leben der Klosterfrauen. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts erlosch hier das klösterliche Leben.

Während der Pestwelle 1628/29 wurden erstmals die Toten Weißenaus im Schatten dieses Kirchleins beerdigt; seit 1662 ist hier der offizielle Friedhof Weißenaus; er ist damit einer der ältesten der Region. Die romanische Kirche wurde im 18. Jahrhundert qualitätsvoll barokkisiert.

Abt Anton 11. Unold (1724-65) ließ einen neuen Hochaltar errichten und schuf hier einen Ehrenplatz für das Gnadenbild der „Maria Tallensis“. Die Gemälde in der „neuen“ Kirche schufen 1727 J. G. Roth (Decke) und 1738 Carl Stauder (Wände). Nachdem die Kirchengemeinde 40 Jahre nach der Säkularisation das Kirchlein (zum Abbruch) erhielt, pflegt sie bis zum heutigen Tag dieses Kleinod mit großem Eifer.